20.11.2014
Jannik Henke: „Wollen uns vorne fest beißen!“
Zweitbeste Abwehr trifft Freitag auf drittbesten AngriffDas kann ein schöner Start ins Wochenende werden. Zum Top-Spiel der Handball-Oberliga erwartet der VfL Hameln bereits am Freitag um 20.15 Uhr in der Sporthalle Afferde die HF Helmstedt-Büddenstedt.
Zweitbeste Abwehr gegen den drittbesten Angriff (die Gäste langten bislang 249-mal hin) sind die besten Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Abend. Seit dem letzten Wochenende ist der VfL mit 13:3 Punkten alleiniger Spitzenreiter und will diese Position verteidigen. „Wir haben die große Chance uns vorne richtig fest zu beißen. Deshalb wollen wir nachlegen“, macht Spielmacher Jannik Henke klar, weiß aber auch „dass es definitiv keine einfache Aufgabe wird. Denn den Tabellenführer will jeder schlagen und haut da immer noch ein paar Prozent mehr raus.“
Trainer Henning Sohl bewertet die Spitzenstellung nicht über: „Das ist eine schöne Randerscheinung. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf die nächste Aufgabe. Und die wollen wir zuhause erfolgreich lösen und unsere Serie von fünf Siegen in Folge ausbauen.“ Personell hat der Chefcoach so gut wie keine Sorgen. Einzig Linksaußen Georg Brendler konnte aufgrund einer leichten Knieverletzung nur eingeschränkt trainieren.
„Ich werde erneut rotieren, weil das vorzüglich klappt. In Himmelsthür bringe ich Nils Colussi auf Rechtsaußen und der macht ein super Spiel, gegen Lehrte stelle ich Sebastian Maczka auf die Position und der überzeugt ebenfalls.“ Damit seine Schützlinge in Anbetracht der derzeitigen Situation nicht abheben, hat Henning Sohl im Training Anfang der Woche den „Richter Gnadenlos“ gespielt und seine Truppe mit Mütze und Schal bei sechs Grad Außentemperatur 15 Runden um den VfL-Sportplatz laufen lassen. „Es sollen schließlich alle schön auf dem Teppich bleiben, denn es sind gerade erst acht Partien gespielt“, lächelt der 43-Jährige.
Vor dem heutigen Duell hat Sohl gehörigen Respekt: „Da kommt ein richtiger Brocken auf uns zu. Helmstedt ist im Rückraum bombig besetzt und auch körperlich sehr präsent. Aber wir haben auch das nötige Selbstbewusstsein um gegenzuhalten.“
Die Gäste aus Ost-Niedersachsen waren in den vergangenen Jahren stets ein Kandidat für den Abstiegskampf. Das hat sich in dieser Saison grundlegend geändert. Die fünf Neuzugänge Björn Oswald, Nilas Praest, Christoph Frank, die alle von Concordia Staßfurt kamen, Marc Oswald vom SC Magdeburg II und Torwart Steffen Oppenheimer von der TSG Calbe schlugen voll ein. Die gezielten Verstärkungen gepaart mit der Weiterentwicklung des vorhandenen Kaders sorgten für einen Helmstedter Aufschwung, der selbst durch einen unvorhergesehenen Trainerwechsel nicht gestoppt wurde.
Trainer Sebastian Munter steht aus privaten Gründen „bis auf Weiteres“ nicht zur Verfügung. Interimsmäßig hat der sportliche Leiter Gunnar Mollenhauer den Job übernommen. Mit 10:6 Punkten rangiert das Team auf Platz fünf und hat lediglich drei Zähler weniger als der VfL auf dem Konto. Auch für das heutige Match in Hameln haben sich Mollenhauer und seine Rückraum-Kanoniere Andy Ost, Nilas Praest und Marc Oswald einiges vorgenommen: „Bange machen gilt nicht. Wir haben in dieser Saison schon oft genug gezeigt, dass wir mithalten können – auch auswärts.” Jürgen Kohlenberg