14.03.2015
Tim Heisterhagen vor Comeback
Oberliga-Handballer erwarten Schlusslicht HimmelsthürAlles andere als ein souveräner Heimerfolg für die Oberliga-Handballer wäre wohl das, was man eine faustdicke Überraschung nennt. Als klarer Favorit geht der Tabellensechste (23:17 Punkte) am Sonnabend um 19.15 Uhr in der Sporthalle Afferde in sein Heimspiel gegen das noch sieglose Schlusslicht TuS Grün-Weiß Himmelsthür.
"Da gibt es überhaupt keine Diskussion. Das Ding müssen wir nicht nur gewinnen, sondern wir wollen unseren treuen Fans auch ein attraktives Match bieten und uns gut präsentieren", betont Trainer Henning Sohl, der erneut auf seinen Kapitän Torben Höltje verzichten muss. "Torben soll seine Ellenbogenverletzung jetzt vernünftig auskurieren. Alles andere macht wenig Sinn", sagt der 43-Jährige, der eventuell auch den ein oder anderen Spieler aus der A-Jugend mit hinzunehmen wird. "Das werde ich kurzfristig zusammen mit A-Jugendtrainer Marc Siegesmund entscheiden", lässt Sohl alle Türen offen.
Sein Comeback auf der Torhüterposition feiert Tim Heisterhagen. Der 24-jährige Schlussmann musste aufgrund einer Hüftoperation und anschließender Reha fünf Monate pausieren. Seit zwei Wochen befindet sich Heisterhagen nun wieder voll im Training und signalisierte "grünes Licht". Übrigens genau rechtzeitig. Denn der 19-jährige Yannick Rüter wird nach einer in Großenheidorn erlittenen Fußverletzung sowie anstehendem studienbedingten Umzug zunächst nicht mehr zur Verfügung stehen. "Yannick hat einen Studienplatz an der Deutschen Sporthochschule in Köln bekommen. Das hat klare Priorität. Insofern rechnen wir in dieser Saison nicht mehr mit ihm. Was danach wird, ergibt die Zeit", zeigt sich Henning Sohl verständnisvoll.
Der TuS Grün-Weiß Himmelsthür befindet sich in einer ganz bedauernswerten Lage. Mit 1:41 Punkten zieren die Grün-Weißen nicht nur einsam und allein das Tabellenende, sondern warten auch noch sehnsüchtig auf den ersten Saisonsieg. Der bislang einzige Punktgewinn datiert vom 17. Januar beim 26:26 gegen die TG Münden.
Konnte man im Vorjahr gerade noch den Kopf aus der Schlinge ziehen, wird sich der Abstieg in die Verbandsliga diesmal nicht vermeiden lassen. Bei bislang 20 Niederlagen und 15 Zählern Rückstand zum rettenden Ufer sind sämtliche Hoffnungen nur noch theoretischer Natur. Kein Wunder, dass Himmelsthür bei dem Punktestand auch die schlechteste Tordifferenz (-127) aufweist und mit 675 auch die meisten Gegentreffer kassierte. Mit 548 hat man allerdings nicht die wenigsten Tore geworfen. Der VfL Wittingen war hier mit 533 noch geiziger.
Für die Kreis-Hildesheimer ist es allerdings selbstverständlich, dass man die Spielzeit absolut anständig zu Ende bringen wird. "Trotz des so gut wie feststehenden Abstiegs werden wir weiterhin Einsatz auf dem Parkett zeigen, um den ersten Sieg fighten und es auch den Hamelnern so schwer wie möglich machen", sagt Trainer Fred Hanke, der im Verlauf der Saison Michael Nechanitzky ablöste. Mit dem Trainerwechsel wollten die Himmelsthürer noch einmal ein Signal setzen, was aber ausgeblieben ist. Auffälligster Akteur im Grün-Weißen-Dress ist Linkshänder Harald König, mit 96/19 Toren zugleich auch bester Werfer.
"Klar ist das eine absolute Pflichtaufgabe für uns und wir sind haushoher Favorit. Aber manchmal können solche Aufgaben auch recht undankbar sein", warnt VfL-Trainer Henning Sohl. Jürgen Kohlenberg