22.03.2015
Rosenthal macht Sohl happy: "Danke Frank!"
Oberliga-Handballer verabschieden sich mit Sieg in die OsterpauseNach Spielschluss wussten sie alle, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Spieler, Trainer und Verantwortliche fielen Frank Rosenthal förmlich um den Hals. Denn der Torwart war der Matchwinner und rettete den Oberliga-Handballern mit einer überragenden Leistung den 20:18 (7:12)-Auswärtssieg beim Lehrter SV.
„Danke Frank", waren dann auch die ersten Worte von Trainer Henning Sohl, der es vorher nie für möglich gehalten hätte, "dass man auswärts tatsächlich mit 20 Toren gewinnen kann." Letztendlich hatte der Torhüter 22 gehaltene Bälle, darunter zwei Siebenmeter von Thomas Bergmann und Till Dreißigacker, auf dem Statistikbogen stehen und sein Tor insbesondere in der zweiten Halbzeit förmlich zugenagelt.
"Vorne pfui, aber so richtig pfui, und hinten hui. Frank hat uns im wahrsten Sinne des Wortes den A.... gerettet", lautete denn auch das Fazit von Henning Sohl, der die Angriffsleistung seiner Schützlinge "ein einziges Desaster" nannte. 28 (!) Fehlwürfe hatte der 43-Jährige registriert. Hinzu kamen noch vier verworfene Siebenmeter von Jasper Pille (2), Oliver Glatz und Georg Brendler. Bis zum 7:6 für die Hausherren in der 12. Minute war es zunächst ein ausgeglichenes Match. Danach blieben die Hamelner eine Viertelstunde ohne jeglichen Treffer und gerieten in dieser Phase mit 6:12 in Rückstand. Bis zum Pausenpfiff konnte lediglich Heiko Heemann noch einmal für den VfL einnetzen und auf 7:12 verkürzen.
Im zweiten Durchgang kehrte sich das Bild komplett um. Jetzt hielt die Torflaute beim Lehrter SV, wo Torwart Patrick Kassner eine ähnlich starke Leistung wie Frank Rosenthal zeigte, Einzug. "Das war schon kurios, dass der LSV mit lediglich sechs Toren noch seltener traf als wir in der ersten Hälfte und sich in der Chancenverwertung noch schwächer präsentierte", meinte Betreuer Reiner Glatz. Da die Hausherren, wo Philipp Hornke (7/1) und Till Dreißigacker (6) am besten trafen, zum Entsetzen ihres Trainer Lutz Ewert jegliche Konsequenz im Angriff vermissen ließen, war der VfL beim 13:14 in der 42. Minute wieder auf Schlagdistanz.
Nils Colussi markierte in der 50. Minute mit seinem verwandelten Strafwurf zum 15:15 erstmals wieder den Ausgleich. Jannik Henke, der in der Schlussphase unheimlich viel Druck entfachte, und Jasper Pille ließen bei offener Deckung der Lehrter zwei weitere Tore zur Hamelner 17:15-Führung (55.) folgen und brachten ihre Farben damit auf die Siegerstraße. "Das hätte ich nie für möglich gehalten, dass wir mit so einer katastrophalen Offensivleistung noch gewinnen können. Aber wir nehmen die Punkte natürlich gerne mit und gehen dadurch mit einem positiven Gefühl in die Osterpause", resümierte Trainer Henning Sohl, der mit seinem Team trotz der Pause weiter trainieren wird. "Allerdings werden wir den Umfang etwas reduzieren, die Inhalte anpassen und mehr regenerativ arbeiten", so der Übungsleiter.
VfL Hameln: Frank Rosenthal, Tim Heisterhagen - Jannik Henke (4), Oliver Glatz (3), Heiko Heemann (3), Dominik Niemeyer (2), Sebastian Maczka (2), Jasper Pille (2/1), Björn Schubert (1), Patrick Künzler (1), Georg Brendler (1/1), Nils Colussi (1/1), Arnold Schorich, Tim Otto. Jürgen Kohlenberg