11.10.2015
Auch Hausmannskost reicht zum Sieg
"Das waren zwei dreckige Punkte. Aber auch solche Partien musst du erst einmal gewinnen", machte Trainer Henning Sohl schnell einen Haken hinter den 29:27 (13:13)-Heimsieg der Oberliga-Handballer gegen die TG Münden. Entscheidend sind letztendlich die nackten Zahlen. Und da mischt der VfL Hameln mit jetzt 9:3 Punkten weiter munter in der Spitzengruppe mit.Eine Woche nach dem furiosen Top-Spiel gegen Braunschweig mussten sich die 350 Fans in der Sporthalle Afferde diesmal mit Hausmannskost begnügen. "Das war spielerisch nicht gut. Wir haben zu viel gedaddelt und die Quote an Fehlwürfen war zu hoch", resümierte der Chefcoach, der krankheitsbedingt auf die Maczka-Brüder Sebastian und Daniel verzichten musste. Torben Höltje litt zudem an einer Verhärtung in der Wade. Der Kapitän wurde weitestgehend geschont, kam nur zu zwei Siebenmetern und für wenige Minuten in der Schlussphase aufs Parkett.
Von Beginn an fanden die Hausherren nicht so richtig Zugriff. Die noch punktlose TG Münden, mit 0:12 Zählern Tabellenvorletzter, machte dem VfL mit einer leidenschaftlichen Vorstellung und dem wurfgewaltigen Rückraum-Kanonier Christian Grambow (16/4 Tore!) lange Zeit das Leben schwer. "Wir waren zu unkonzentriert, haben in der Abwehr unnötige Gegentore kassiert und im Angriff lief es auch nicht rund", erkannte Jannik Henke.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit setzten sich die Hamelner von 13:13 bis zur 38. Minute auf 18:15 ab und verwalteten danach den Vorsprung. Der 29:27-Erfolg geriet somit zu keiner Zeit mehr in Gefahr, so dass sich auch Regisseur Henke nach Spielschluss versöhnlich zeigte: "Wir wussten, dass das nicht einfach wird und mussten uns ins Spiel reinkämpfen. Im zweiten Durchgang haben wir uns gesteigert und es ohne hektisch zu werden souverän runter gespielt." Der 23-Jährige fand damit die richtigen Worte für das, was man einen glanzlosen Sieg nennt.
Der in der 15. Minute für den diesmal indisponierten Frank Rosenthal eingewechselte Tim Heisterhagen benötigte einige Minuten um zwischen den Pfosten "warm" zu werden. Im weiteren Verlauf konnte der 25-jährige Torhüter dann aber einige Glanzpunkte setzten und unter anderem auch zwei Siebenmeter von Christian Grambow und Georg Mendisch entschärfen. Auf dem Feld verdiente sich Oliver Glatz gute Noten, der mehrfach seine ganze Routine in die Waagschale warf.
Mündens Trainer Frank Janotta trauerte einer möglichen Überraschung und dem verpassten ersten Punktgewinn nach: "Wir haben den VfL über 60 Minuten gefordert und einen starken Kampf geboten. Eine kleine Schwächephase in der zweiten Halbzeit und eine etwas unglückliche Torhüter-Leistung hat uns schlussendlich den Teilerfolg gekostet."
VfL Hameln: Tim Heisterhagen, Frank Rosenthal - Oliver Glatz (6), Tim Otto (6), Jannik Henke (4), André Brodhage (4/2), Dominik Niemeyer (2), Andreas Gödecke (2), Torben Höltje (2/2), Georg Brendler (1), Adnan Jasarevic (1), Tim Jürgens (1), Patrick Künzler, Jasper Pille.Jürgen Kohlenberg